Diamond Stingily

 

Die Arbeiten der Künstlerin Diamond Stingily (* 1990 in Chicago) reflektieren Aspekte sozialer Identität, verbunden mit Fragen nach sozialer Klasse, Rassismus und Herkunft. In ihrer Praxis, die Video, Skulptur und Text umfasst, setzt sie oftmals alltägliche, gefundene Materialien ein. Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen und ihrer Familiengeschichte beschäftigt sich Stingily mit kultureller Repräsentation und kollektivem Gedächtnis im US-amerikanischen Kontext. Vermittelt durch persönliche Objekte und Familienerinnerungen spürt sie den Mechanismen systemischer Gewalt nach und legt die Ungleichheitsverhältnisse offen, die Kultur eingeschrieben sind.

 

kunstwerk

Entryways, 2019

Tür mit Schläger, Beschlag, 207,01 x 71,12 x 121,92 cm

 

Entryways besteht aus einer abgenutzten Holztür, an der ein Baseballschläger lehnt. In diesem Zusammenhang erscheint der Schläger nicht mehr wie ein Utensil für einenMannschaftssport, sondern als Objekt der Verteidigung. Diamond Stingily stellt Gegenstände und Materialien aus ihren Kindheitserinnerungen zusammen, die von sozialen und ökonomischen Lebensbedingungen berichten. Aufgewachsen in Chicago, thematisiert sie die gewaltvollen Zusammenhänge und rassistischen Strukturen, die die amerikanische Gesellschaft prägen. Die an der Tür lehnenden Baseballschläger kennt Stingily aus dem Haus ihrer Großmutter, wo sie hinter der Haus- und Hintertür standen. Sie wollte damit ihre Enkelkinder beschützen, in einem Umfeld, in dem Gewalt und Bedrohung Teil des Alltags waren und sind. Für die Künstlerin hat dieses Bild aber dennoch auch eine positive Konnotation, indem es einen geschützten Ort markiert. Damit entwirft sie auch eine Gegenerzählung von matriarchaler Geborgenheit, dem Zusammenhalt und der Empathie innerhalb von Gruppen, die äußeren Gefahren ausgesetzt sind.

 

 

Blick in die Ausstellung „Tell me about ̶y̶̶e̶̶s̶̶t̶̶e̶̶r̶̶d̶̶a̶̶y tomorrow“ | Installation „Entryways“ von Diamond Stingily | Foto: Connolly Weber

videoclip

Diamond Stingily

 

Die Arbeiten der Künstlerin Diamond Stingily (* 1990 in Chicago) reflektieren Aspekte sozialer Identität, verbunden mit Fragen nach sozialer Klasse, Rassismus und Herkunft. In ihrer Praxis, die Video, Skulptur und Text umfasst, setzt sie oftmals alltägliche, gefundene Materialien ein. Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen und ihrer Familiengeschichte beschäftigt sich Stingily mit kultureller Repräsentation und kollektivem Gedächtnis im US-amerikanischen Kontext. Vermittelt durch persönliche Objekte und Familienerinnerungen spürt sie den Mechanismen systemischer Gewalt nach und legt die Ungleichheitsverhältnisse offen, die Kultur eingeschrieben sind.

 

kunstwerk

Entryways, 2019

Tür mit Schläger, Beschlag, 207,01 x 71,12 x 121,92 cm

 

Entryways besteht aus einer abgenutzten Holztür, an der ein Baseballschläger lehnt. In diesem Zusammenhang erscheint der Schläger nicht mehr wie ein Utensil für einenMannschaftssport, sondern als Objekt der Verteidigung. Diamond Stingily stellt Gegenstände und Materialien aus ihren Kindheitserinnerungen zusammen, die von sozialen und ökonomischen Lebensbedingungen berichten. Aufgewachsen in Chicago, thematisiert sie die gewaltvollen Zusammenhänge und rassistischen Strukturen, die die amerikanische Gesellschaft prägen. Die an der Tür lehnenden Baseballschläger kennt Stingily aus dem Haus ihrer Großmutter, wo sie hinter der Haus- und Hintertür standen. Sie wollte damit ihre Enkelkinder beschützen, in einem Umfeld, in dem Gewalt und Bedrohung Teil des Alltags waren und sind. Für die Künstlerin hat dieses Bild aber dennoch auch eine positive Konnotation, indem es einen geschützten Ort markiert. Damit entwirft sie auch eine Gegenerzählung von matriarchaler Geborgenheit, dem Zusammenhalt und der Empathie innerhalb von Gruppen, die äußeren Gefahren ausgesetzt sind.

 

 

Blick in die Ausstellung „Tell me about ̶y̶̶e̶̶s̶̶t̶̶e̶̶r̶̶d̶̶a̶̶y tomorrow“ | Installation „Entryways“ von Diamond Stingily | Foto: Connolly Weber