
Harald Pickert
Harald Pickert (*1901 in Leitmeritz) war Maler und Grafiker. Zudem war er als Verleger und Drucker tätig. 1939 wurde er wegen seiner offenen Kritik am NS- Regime von den Nationalsozialisten verhaftet. Als politischer Gefangener verbrachte er sechs Jahre seines Lebens in Konzentrationslagern, bevor er 1945 befreit wurde. Die erfahrenen Schrecken verarbeitete er in Zeichnungen und Skizzen, die erst 70 Jahre später in seinem Nachlass gefunden wurden. Erhalten haben sich eine Mappe mit Tuschezeichnungen sowie weitere auf Kartonstückchen und Butterbrotpapier angefertigte Skizzen. Harald Pickert starb 1983 in Kufstein.
kunstwerk
Aus der Serie Die Pestbeulen Europas. Naziterror in Konzentrationslagern, 1939-45
Zeichnungen und Radierungen, unterschiedliche Maße
Harald Pickerts Zeichnungen, Skizzen und Radierungen entstanden während seiner Internierung in den Konzentrationslagern und unmittelbar danach. Der zum Maler und Radierer ausgebildete Künstler, der 1928 zusätzlich den väterlichen Verlag und die Druckerei übernahm, übte in seinen Arbeiten offene Kritik am Nationalsozialismus. Aufgrund seiner verlegerischen Tätigkeit wurde er als „Staatsfeind“ eingestuft und 1939 als „politischer Häftling“ inhaftiert. Nach Aufenthalten in diversen Polizeigefängnissen wurde Pickert in das KZ Sachsenhausen und bald darauf nach Dachau überstellt. Zwei weitere Jahre musste er in Mauthausen verbringen, bevor er 1943 nach Dachau „rückgeführt“ wurde und bis zu seiner Befreiung 1945 verschiedenen Arbeitskommandos in den Außenlagern Augsburg und Bäumenheim zugeteilt war. Die ausge- stellten Werke stammen aus Pickerts Zyklen Pestbeulen Europas sowie Bilder aus Dachau. Zeichnerisch hielt er die Schreckenserfahrungen im KZ fest. Er dokumentierte Folter- und Todesszenen, die Peinigungen und Tyrannei der SS-Offiziere und die Leiden der Häftlinge. Seinen Skizzen fügte er Kommentare bei, die den NS-Terror offenlegen. Pickert sprach in den Nachkriegsjahren nie über seine Erlebnisse, und erst 2015, viele Jahre nach seinem Tod, wurden die Zeichnungen in seinem Nachlass entdeckt. Sie zeugen von den tiefen Traumata und der Gewalt, die ihm widerfuhr.
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Harald Pickert
Harald Pickert (*1901 in Leitmeritz) war Maler und Grafiker. Zudem war er als Verleger und Drucker tätig. 1939 wurde er wegen seiner offenen Kritik am NS- Regime von den Nationalsozialisten verhaftet. Als politischer Gefangener verbrachte er sechs Jahre seines Lebens in Konzentrationslagern, bevor er 1945 befreit wurde. Die erfahrenen Schrecken verarbeitete er in Zeichnungen und Skizzen, die erst 70 Jahre später in seinem Nachlass gefunden wurden. Erhalten haben sich eine Mappe mit Tuschezeichnungen sowie weitere auf Kartonstückchen und Butterbrotpapier angefertigte Skizzen. Harald Pickert starb 1983 in Kufstein.
kunstwerk
Aus der Serie Die Pestbeulen Europas. Naziterror in Konzentrationslagern, 1939-45
Zeichnungen und Radierungen, unterschiedliche Maße
Harald Pickerts Zeichnungen, Skizzen und Radierungen entstanden während seiner Internierung in den Konzentrationslagern und unmittelbar danach. Der zum Maler und Radierer ausgebildete Künstler, der 1928 zusätzlich den väterlichen Verlag und die Druckerei übernahm, übte in seinen Arbeiten offene Kritik am Nationalsozialismus. Aufgrund seiner verlegerischen Tätigkeit wurde er als „Staatsfeind“ eingestuft und 1939 als „politischer Häftling“ inhaftiert. Nach Aufenthalten in diversen Polizeigefängnissen wurde Pickert in das KZ Sachsenhausen und bald darauf nach Dachau überstellt. Zwei weitere Jahre musste er in Mauthausen verbringen, bevor er 1943 nach Dachau „rückgeführt“ wurde und bis zu seiner Befreiung 1945 verschiedenen Arbeitskommandos in den Außenlagern Augsburg und Bäumenheim zugeteilt war. Die ausge- stellten Werke stammen aus Pickerts Zyklen Pestbeulen Europas sowie Bilder aus Dachau. Zeichnerisch hielt er die Schreckenserfahrungen im KZ fest. Er dokumentierte Folter- und Todesszenen, die Peinigungen und Tyrannei der SS-Offiziere und die Leiden der Häftlinge. Seinen Skizzen fügte er Kommentare bei, die den NS-Terror offenlegen. Pickert sprach in den Nachkriegsjahren nie über seine Erlebnisse, und erst 2015, viele Jahre nach seinem Tod, wurden die Zeichnungen in seinem Nachlass entdeckt. Sie zeugen von den tiefen Traumata und der Gewalt, die ihm widerfuhr.