Artur (Stefan) Nacht-Samborski

 

Artur (Stefan) Nacht-Samborski (*1898 als Artur Nacht in Krakau) war ein jüdischer Maler. Seine Studienjahre verbrachte er in Krakau, Berlin, Wien und Paris. 1942 gelang ihm die Flucht aus dem Ghetto Lemberg nach Krakau und später nach Warschau. 1947-49 war er als Professor an der Höheren Schule der Bildenden Künste in Danzig und 1949-69 an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau tätig. Artur Nacht-Samborski starb 1974 in Warschau. Sammlungen seiner Arbeiten befinden sich heute unter anderem im Nationalmuseum in Posen und in der Warschauer Nationalen Kunstgalerie Zachęta.


Foto: Artur Nacht-Samborski, 1970 (c) Archive of Academy of Fine Arts in Gdansk

kunstwerk

Martwa Natura z Kwiatami w Wazonie (Stillleben mit Blumenvase), 1950

Öl auf Leinwand, 61 x 50 cm

 

 

Martwa Natura (Dzban Liliowy) (Stillleben [Lilienkrug]), undatiert

Öl auf Leinwand, 84,5 x 70 cm

 

Die beiden Malereien von Artur (Stefan) Nacht-Samborski zeigen Blumenstillleben im Stil des sogenannten polnischen Kolorismus, einer prägenden Richtung in der Malerei der 1930er und 1940er Jahre in Polen. Entscheidende künstlerische Impulse gingen vom „Pariser Komitee“ aus, einer an der Kunsthochschule Krakau gegründeten Künstlergruppe, die mit der Tradition romantischer Kunst brechen wollte und mit der der als Artur Nacht geborene, jüdische Künstler 1924 nach Paris übersiedelte. 1939 kehrte er nach Polen zurück. Nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht wurde er 1941 in das Lemberger Ghetto deportiert, aus dem er 1942 flüchten konnte. Er legte sich den Decknamen Stefan Samborski zu und überlebte mit Hilfe dieser falschen Identität den Zweiten Weltkrieg. Nach Ende des Krieges trug er den Decknamen weiter, in Verbindung mit seinem ursprünglichen Namen. Nacht-Samborskis Geschichte steht für das außergewöhnliche Schicksal eines jüdischen Intellektuellen, der sich nur durch den Entwurf einer neuen Persönlichkeit vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten retten konnte. Seine Arbeiten aus der Nachkriegszeit zeugen von der Zäsur der künstlerischen Entwicklung und dem individuellen Versuch, an vormalige Strömungen anzuknüpfen.

 

 

Artur (Stefan) Nacht-Samborski

 

Artur (Stefan) Nacht-Samborski (*1898 als Artur Nacht in Krakau) war ein jüdischer Maler. Seine Studienjahre verbrachte er in Krakau, Berlin, Wien und Paris. 1942 gelang ihm die Flucht aus dem Ghetto Lemberg nach Krakau und später nach Warschau. 1947-49 war er als Professor an der Höheren Schule der Bildenden Künste in Danzig und 1949-69 an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau tätig. Artur Nacht-Samborski starb 1974 in Warschau. Sammlungen seiner Arbeiten befinden sich heute unter anderem im Nationalmuseum in Posen und in der Warschauer Nationalen Kunstgalerie Zachęta.


Foto: Artur Nacht-Samborski, 1970 (c) Archive of Academy of Fine Arts in Gdansk

kunstwerk

Martwa Natura z Kwiatami w Wazonie (Stillleben mit Blumenvase), 1950

Öl auf Leinwand, 61 x 50 cm

 

 

Martwa Natura (Dzban Liliowy) (Stillleben [Lilienkrug]), undatiert

Öl auf Leinwand, 84,5 x 70 cm

 

Die beiden Malereien von Artur (Stefan) Nacht-Samborski zeigen Blumenstillleben im Stil des sogenannten polnischen Kolorismus, einer prägenden Richtung in der Malerei der 1930er und 1940er Jahre in Polen. Entscheidende künstlerische Impulse gingen vom „Pariser Komitee“ aus, einer an der Kunsthochschule Krakau gegründeten Künstlergruppe, die mit der Tradition romantischer Kunst brechen wollte und mit der der als Artur Nacht geborene, jüdische Künstler 1924 nach Paris übersiedelte. 1939 kehrte er nach Polen zurück. Nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht wurde er 1941 in das Lemberger Ghetto deportiert, aus dem er 1942 flüchten konnte. Er legte sich den Decknamen Stefan Samborski zu und überlebte mit Hilfe dieser falschen Identität den Zweiten Weltkrieg. Nach Ende des Krieges trug er den Decknamen weiter, in Verbindung mit seinem ursprünglichen Namen. Nacht-Samborskis Geschichte steht für das außergewöhnliche Schicksal eines jüdischen Intellektuellen, der sich nur durch den Entwurf einer neuen Persönlichkeit vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten retten konnte. Seine Arbeiten aus der Nachkriegszeit zeugen von der Zäsur der künstlerischen Entwicklung und dem individuellen Versuch, an vormalige Strömungen anzuknüpfen.