Michal BarOr

 

Michal BarOr (*1984 in Safed) befasst sich in ihrer künstlerischen Praxis mit der Frage, wie Wissen organisiert, aufbereitet und präsentiert wird. Dabei interessiert sie sich für die Machtverhältnisse und Ideologien, die der Vermittlung und Verbreitung von Informationen zugrundeliegen, sowie für deren Bezüge zu Geschichte und Identität. In installativen Arrangements aus Fotografien, Texten und Objekten versucht sie die politischen und kulturellen Bedingungen offenzulegen, die den Darstellungen von Geschichte und Gegenwart innewohnen.

 

kunstwerk

Abandoned Property, 2016

Inkjet Prints, Archival Pigment
Prints, unterschiedliche Maße

 

Michal BarOrs Installation beschäftigt sich mit der Geschichte des Kibbuz Jad Mordechai, unweit des Gazastreifens. Während des israelischen Unabhängigkeitskrieges 1948 war der Kibbuz sechs Monate lang von ägyptischen Soldaten besetzt, die die jüdische Bevölkerung vertrieben hatten. BarOr sucht Spuren dieser Zeit in Alltagsgegenständen und Objekten, besonders jenen, die als „abandoned property“ bezeichnet werden: Gegenstände aus palästinensischem Besitz, die 1948 in der benachbarten Gegend zurückgelassen wurden oder durch die ägyptische Besatzung in den Kibbuz kamen. Dabei handelt es sich um alltägliche Dinge wie Kupfertabletts, Tonkrüge oder gemusterte Fliesen, die von unterschiedlichen Fluchtgeschichten zeugen. BarOr stellt diese Gegenstände durch die Geschichten ihrer Aneignung dar, wenn etwa ihre jetzigen Besitzer*innen sie präsentieren, indem sie die Objekte in der Hand vor die Kamera halten. Durch diese Gegenstände entspinnt sich eine Geschichte darüber, wie jene, die selbst Flüchtlinge waren, mit dem Besitz anderer Flüchtlinge umgingen. BarOr zeigt, wie Trauma – und Überleben – in den Dingen weitergetragen werden. Ihre Installation wurde erstmals 2016 im Kibbuz Jad Mordechai gezeigt.

 

videoclip

Michal BarOr

 

Michal BarOr (*1984 in Safed) befasst sich in ihrer künstlerischen Praxis mit der Frage, wie Wissen organisiert, aufbereitet und präsentiert wird. Dabei interessiert sie sich für die Machtverhältnisse und Ideologien, die der Vermittlung und Verbreitung von Informationen zugrundeliegen, sowie für deren Bezüge zu Geschichte und Identität. In installativen Arrangements aus Fotografien, Texten und Objekten versucht sie die politischen und kulturellen Bedingungen offenzulegen, die den Darstellungen von Geschichte und Gegenwart innewohnen.

 

kunstwerk

Abandoned Property, 2016

Inkjet Prints, Archival Pigment
Prints, unterschiedliche Maße

 

Michal BarOrs Installation beschäftigt sich mit der Geschichte des Kibbuz Jad Mordechai, unweit des Gazastreifens. Während des israelischen Unabhängigkeitskrieges 1948 war der Kibbuz sechs Monate lang von ägyptischen Soldaten besetzt, die die jüdische Bevölkerung vertrieben hatten. BarOr sucht Spuren dieser Zeit in Alltagsgegenständen und Objekten, besonders jenen, die als „abandoned property“ bezeichnet werden: Gegenstände aus palästinensischem Besitz, die 1948 in der benachbarten Gegend zurückgelassen wurden oder durch die ägyptische Besatzung in den Kibbuz kamen. Dabei handelt es sich um alltägliche Dinge wie Kupfertabletts, Tonkrüge oder gemusterte Fliesen, die von unterschiedlichen Fluchtgeschichten zeugen. BarOr stellt diese Gegenstände durch die Geschichten ihrer Aneignung dar, wenn etwa ihre jetzigen Besitzer*innen sie präsentieren, indem sie die Objekte in der Hand vor die Kamera halten. Durch diese Gegenstände entspinnt sich eine Geschichte darüber, wie jene, die selbst Flüchtlinge waren, mit dem Besitz anderer Flüchtlinge umgingen. BarOr zeigt, wie Trauma – und Überleben – in den Dingen weitergetragen werden. Ihre Installation wurde erstmals 2016 im Kibbuz Jad Mordechai gezeigt.